Deutsche Kommunikationsverbände starten Initiative für Demokratie

Berlin, 13.05.2024 – Die deutschen Kommunikationsverbände DPRG (Deutsche Public Relations Gesellschaft), BdKom (Bundesverband der Kommunikatoren) und GPRA (Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen) starten die Initiative „Kommunikation stärkt Demokratie“.

Gemeinsam planen die Organisationen, die rund 10.000 professionelle Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in Deutschland vertreten, vielfältige bundesweite Aktivitäten zur Stärkung von Meinungsfreiheit und Demokratie in Deutschland. Anlass ist das 75-jährige Jubiläum des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 2024.

„Das Grundgesetz betont die Bedeutung der Kommunikation für die Demokratie, insbesondere in den Artikeln 1 und 5. Als Verbände, deren Kernthema professionelle Kommunikation in Unternehmen, Organisationen und Verbänden ist, stehen wir für Wahrhaftigkeit, Transparenz und Glaubwürdigkeit“, sagt Nils Haupt, Präsident der DPRG.

„Wir sind besorgt angesichts des Missbrauchs digitaler Medien für Desinformation, Hass und Hetze. Wer das Vertrauen in Politik und Demokratie untergräbt, der gefährdet und delegitimiert demokratische Organisationen und ihre Vertreterinnen und Vertreter. Als deutsche Kommunikationsverbände glauben wir an die Kraft professioneller Kommunikation und kontinuierlichen Dialogs“, sagt Regine Kreitz, Präsidentin des BdKom.

„Gemeinsam sind wir davon überzeugt, dass es jetzt an der Zeit ist, die Öffentlichkeit im Hinblick auf Gefahren und Risiken von Desinformation, manipulativer Kommunikation und Hassrede zu sensibilisieren. Mit der täglichen Arbeit unserer Mitglieder tragen wir in hohem Maße dazu bei, demokratische Werte zu stärken“, so Alexandra Groß, Präsidentin der GPRA.

Die Verbände berufen sich auf ihre ethischen Grundregeln, die sie 2012 im Deutschen Kommunikationskodex festgeschrieben haben. Der Kodex geht davon aus, dass Meinungsbildung und demokratische Entscheidungsfindung in den hochmediatisierten Gesellschaften des 21. Jahrhunderts auf dem öffentlichen Diskurs und der Abwägung zwischen unterschiedlichen Interessen, Deutungen und Konzepten basieren, an deren Artikulation Public Relations erheblichen Anteil haben. Wer den Beruf ausübt, respektiert die von der Verfassung garantierten Grundrechte sowie insbesondere die Freiheit und Unabhängigkeit der Medien. Rassistische, sexistische und religiöse Diskriminierung sowie andere menschenverachtende Praktiken verbietet der Kodex.

„Kommunikation stärkt Demokratie“ umfasst Informations-, Weiterbildungs- und Diskussionsveranstaltungen für Kommunikationsprofis und ist zunächst bis Herbst 2025 geplant. Eine Veranstaltungsreihe widmet sich Good-Practice-Beispielen von Unternehmen und Organisationen. Eine weitere klärt über falsche und manipulative Kommunikationspraktiken auf.

Zudem widmen die Verbände diesem Thema gemeinsam mit der Universität Leipzig am 18. Oktober ein Symposium, bei dem neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrungen vorgestellt werden. Bereits am 5. Juni findet ein Online-Talk mit dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke statt, der Herausforderungen und Leistungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angesichts zunehmender gesellschaftlicher Konflikte auch mit Blick auf das Medienvertrauen beleuchten wird. Am 25.07. gibt es einen Online-Talk mit Prof. Dr. Nina Springer, Hate Speech Expertin der Universität Münster, und am 08.08. einen weiteren mit Prof. Darren Linvill von der Clemson University über die Enttarnung von Trollen und Trollfabriken. Auch der Kommunikationskongress 2024 am 12. und 13. September in Berlin wird einen entsprechenden Schwerpunkt setzen. Außerdem sind spezielle Formate für den Kommunikationsnachwuchs geplant, darunter die BdKom-Sommerakademie am 11. Juni in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Kiel sowie eine Ausgabe der Neuland-Reihe der GPRA-Young Professionals im Herbst.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf dem Deutschen PR Tag am 16. und 17. Mai 2024 in Hannover werden die drei Präsidenten die Initiative näher vorstellen.

Über die DPRG
Die DPRG (Deutsche Public Relations Gesellschaft e. V.) ist ein vielfältiger Verband – inklusiv statt exklusiv! Wir sind ein Netzwerk von mehr als 2.200 professionellen Kommunikator*innen und PR-Profis. Die DPRG bildet als ehrenamtlich geführter Verband seit 1958 die ganze Vielfalt unserer Branche ab: von Pressesprecher*innen bis zu Leiter*innen Unternehmenskommunikation, von der Lobbyistin bis zu Consultants in Agenturen und Selbstständigen. Von Start-up-Gründerinnen bis zu Verbandskommunikatoren. Die DPRG ist das Netzwerk für alle, deren Leidenschaft professionelle Kommunikation ist. In den Arbeitskreisen und neun Landesgruppen praktizieren wir lebendigen Erfahrungsaustausch und praktische Weiterbildung ohne Hürden und Hierarchien. Wir fördern den Branchen-Nachwuchs und engagieren uns für die weitere Professionalisierung des Berufsstandes.

Über den BdKom
Der BdKom (Bundesverband der Kommunikatoren e.V.) ist die führende berufsständische
Vereinigung für Presse- und Kommunikationsverantwortliche aus Unternehmen und
Organisationen im deutschsprachigen Raum. Der Verband vertritt die Interessen von über 4.200 Mitgliedern in Politik und Öffentlichkeit. Er fördert den Berufsnachwuchs und setzt sich für hohe professionelle Standards ein.

Über die GPRA e.V.
Die GPRA ist seit 1974 der Verband der führenden PR- und Kommunikationsagenturen Deutschlands und hat ihren Sitz in Berlin. Mit strengen Aufnahmekriterien und hohen Anforderungen an ihre Mitglieder setzt sie Standards in der PR-Branche und fördert den Austausch zwischen den Mitgliedern und Meinungsbildnern. Die GPRA repräsentiert 33 Agenturen mit circa 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Marktanteil von fast 50 Prozent.
Die drei Verbände sind Träger des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR), dem Organ der freiwilligen Selbstkontrolle im Berufsfeld Public Relations und Kommunikation.