Vom „IKEA Effekt“ im Change – Nachbericht: Change Kommunikation

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Vom „IKEA Effekt“ im Change – Nachbericht zum Change Kommunikations-Vortrag von Anja Krutzke

„Change-Projekte starten häufig mit viel Euphorie und Konfetti, aber dann versanden sie. Am Ende wurde manchmal nur Geld verbrannt und die Frustration ist groß“, so eröffnete Anja Krutzke, Head of Change + Internal Communication bei CBE DIGIDEN AG und Hochschuldozentin an der SRH Berlin University of Applied Sciences, ihren virtuellen Vortrag bei der Kompetenzgruppe Interne Kommunikation des Bundesverbands der Kommunikator:innen. Gemeinsam mit den beiden Professorinnen Angela Bittner-Fesseler und Kirsten Hermann hat sie im Mai 2023 das Buch „Change Kommunikation als Managementaufgabe – Ein Leitfaden für Führungskräfte unter Transformationsdruck mit Case Study“ veröffentlicht. Im BdKom-Vortrag teilte sie nun viele praktische Tipps und Erfahrungen.

 

Change-Projekte scheitern meist an Kommunikation, so ergeben Analysen. Denn: Veränderung widerspricht den menschlichen Grundbedürfnissen und wird oft als Bedrohung und Abschied von Gewohntem empfunden. Dies führt unter Umständen zu Stress und Widerstand. Kommunikation kann den zugrundeliegenden Mangel an Informationen und Einbindung ausgleichen. Dafür sollte sie aber früh in Projekten mitgedacht und mit einem interdisziplinären Team strategisch geplant werden.

 

Nicht einfacher macht es, dass viele Menschen in Organisationen ein „Veränderungsgedächtnis“ (ähnlich dem körperlichen Schmerzgedächtnis) haben. Sie erinnern sich nachtragend an gescheiterte Change Projekte und verhalten sich daher beim nächsten Mal passiv, statt den Prozess zu unterstützen, führte Anja Krutzke aus.

 

Einige der Tipps, die gegen Passivität und Ablehnung helfen:

 

(1) Kein Change ohne Strategie. Häufig werden Ziele, Botschaften und Dramaturgie nicht klar am Anfang entwickelt, was den Prozess und auch die Erfolgsmessung erschwert.

 

(2) Es gilt, Führungskräfte früh einzubinden und mit ihnen ein einheitliches Verständnis von Ziel und Aufgabe zu entwickeln. Daher ist ein Führungskräfte-Alignment zu Beginn des Change-Prozesses essenziell.

 

(3) Den IKEA-Effekt im Change berücksichtigen. Denn: „Menschen schätzen Dinge viel mehr, wenn sie sie selbst mitgestalten konnten.“ Partizipation ist daher im Change ein wichtiges Erfolgselement.

 

(4) Wie schon Peter Drucker sagte: Culture eats strategy for breakfast. Die Kultur des Unternehmens ist relevant für den Change-Prozess und sollte daher bei der Kommunikationsplanung berücksichtigt werden. Die Kommunikation muss anschlussfähig und authentisch sein.

 

Nach dem Vortrag gab es noch die Gelegenheit zum Austausch – unter anderem zum Thema Unternehmenskultur und zu Strategien, wie man die Überforderung einer Organisation durch zu viel Partizipation erkennt und vermeidet.

 

Bild: GettyImages