Bericht Denkfabrik „Wer nutzt was im Internet?“ – 29.11.2022

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Bericht Denkfabrik „Wer nutzt was im Internet?“ – 29.11.2022

Eine Tour d’Horizon durch die Online-Welt

Alle nutzen das Internet – oder zumindest fast alle. 95 Prozent der Bundesbürger gehen inzwischen täglich online, und die Mediennutzungszeit steigt und steigt. Aber was genau machen die Menschen dort? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Online-Studie von ARD und ZDF seit 26 Jahren – einen tiefen Einblick in die jüngste Untersuchung gewährte die neue Ausgabe der „Denkfabrik“ der BdKom-Landesgruppe Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland.

„Wer nutzt was im Internet?“ – die Frage treibt insbesondere Kommunikatoren um. Das Online-Verhalten der Menschen im Netz zu kennen, zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Kommunikationsplanung. Kein Wunder also, dass über 160 BdKom-Mitglieder aus vielen Landes- und Fachgruppen online dabei waren, als Wolfgang Koch, hr-Medienforschung und stellvertretender Leiter der PG Multimedia von ARD und ZDF, die erst kürzlich publizierte 2022er-Ausgabe der ARD-ZDF-Online-Studie vorstellte. Mit Ergebnissen, die einerseits bekannte Trends bestätigen – etwa, dass jüngere Menschen die Online-Welt noch intensiver nutzen als ältere, oder dass die Google-Suche und Landkarten beziehungsweise Ortungsdienste zu den beliebtesten Anwendungen gehören.

Aber auch weitere Erkenntnisse fördert die Untersuchung zutage. Zum Beispiel, dass Podcasts nicht nur gehört werden, wenn es um „True Crime“ oder Fußball geht, sondern insbesondere um Hintergrundinfos zu einem Thema zu erhalten oder „etwas zu lernen“. Oder dass die Online-Nutzungszeit einerseits zwar weiter ansteigt – inzwischen auf durchschnittlich sieben Stunden pro Tag! -, andererseits aber gut 40 Prozent der Befragten schon einmal eine digitale Auszeit genommen haben und mehr als jeder Dritte dies für die Zukunft vorhat. Oder dass TikTok längst kein „Kids“-Kanal mehr ist, wie Forscher Wolfgang Koch erläuterte: „Die TikTok-Nutzer sind im Schnitt bereits älter als 30 Jahre.“

Am Ende einer zahlen- und diskussionsgefüllten Stunde blieb dann nur die offene Frage, ob Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk einen irreparablen Imageschaden erhalten hat oder nicht. Wolfgang Koch jedenfalls sieht Nachrufe für den populären Kanal als deutlich verfrüht an. „Es wird vermutlich keinen massiven User-Rückgang geben, das ist auf Facebook trotz diverser Skandale auch nicht geschehen“, sagte er. Um den Kommunikatoren dann gleich noch einen immer wieder wichtigen Rat mit auf den Weg zu geben: „Betreiben Sie lieber einen Online-Kanal richtig und aus vollem Herzen, statt alle Kanäle gleichermaßen zu befeuern.“

Die ARD/ZDF-Onlinestudie steht hier zum Download bereit: ARD/ZDF-Onlinestudie  |  ARD/ZDF-Forschungskommission (ard-zdf-onlinestudie.de)