Pressemitteilung: Offener Brief der Kommunikationsverbände

Bild zeigt den Reichstag in Berlin mit dem Text "Offener Brief zum Schutz der Demokratie vor digitaler Desinformation".

Kommunikationsverbände fordern entschlossenen Schutz der Demokratie vor digitaler Desinformation

Berlin, 14. Juli 2025 – Die Kommunikationsverbände BdKom und DPRG richten in einem offenen Brief an die Bundesregierung einen gemeinsamen Appell zum Schutz der Demokratie vor Desinformation durch eine Cyberstrategie, die auch gesellschaftliche Resilienz fördert.

Der Bundesverband der Kommunikatoren e.V. (BdKom) und die Deutsche Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) haben sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz und den Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, gewandt. Darin fordern die beiden großen Kommunikationsverbände einen entschlosseneren staatlichen Einsatz gegen Desinformation und hybride Bedrohungen im digitalen Raum. Hintergrund ist die zunehmende Gefährdung demokratischer Strukturen durch digitale Manipulation, wie sie zuletzt auch der „Munich Security Report 2025“ bestätigt hat.

„Der Schutz unserer Demokratie darf nicht einzelnen Bürgern oder zivilgesellschaftlichen Initiativen allein überlassen bleiben. Es braucht ein entschlossenes Zusammenspiel aller staatlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure“, erklärt BdKom-Präsidentin Regine Kreitz.

Gemeinsam mit DPRG-Präsidentin Sabine Clausecker unterstreicht sie die Verantwortung des Staates, nicht nur auf technischer, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene entschieden zu handeln.

Die Verbände fordern:

  • Die konsequente Umsetzung einer nationalen Cyberstrategie, die sowohl technische Sicherheit als auch gesellschaftliche Resilienz fördert.
  • Eine breit angelegte Medienbildungsoffensive, sowohl in Schulen als auch in der Erwachsenenbildung.
  • Regulatorische Maßnahmen gegen digitale Manipulation, darunter eine verpflichtende Kennzeichnung KI-generierter Inhalte und Identitätsprüfungen auf digitalen Plattformen.
  • Ein wissenschaftliches Monitoring, um die gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Delegitimierungskampagnen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

„Desinformation gehört zu den größten Risiken für unsere Demokratie. Wir erleben eine gezielte Vergiftung des öffentlichen Diskurses – mit tiefgreifenden Folgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, politische Teilhabe und die wirtschaftliche Attraktivität unseres Standorts“, so Sabine Clausecker.

Im Rahmen ihrer gemeinsamen Demokratiekampagne, die 2024 gestartet wurde, wollen BdKom und DPRG in diesem Jahr weitere Impulse setzen, um die Widerstandskraft gegenüber Desinformation und Spaltung zu stärken. Die Kommunikationsverbände bieten der Bundesregierung ausdrücklich ihre Zusammenarbeit an, um mit ihrer fachlichen Expertise einen wirksamen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Kultur zu leisten.

Den Offenen Brief gibt es hier.