Bei HEIDELBERG in Wiesloch diskutierten Mitglieder von DPRG und BdKom über die Erfolgsfaktoren der internen Kommunikation
Das Treffen von BdKom (Bundesverband der Kommunikatoren) und der DPRG startete Ende Oktober 2024 beim Druckmaschinenhersteller HEIDELBERG mit einer Führung durch das Print Media Center. Hier sind für Kunden und Interessierte alle aktuellen Maschinen zum Drucken und Nachverarbeiten sowie alle Roboter der Firma zu sehen. Die Teilnehmenden lernten, dass die Zukunft des Drucks vor allem im Bereich Verpackungen liegt, von denen weltweit immer mehr benötigt werden. Die Druckmaschinen sind alle effizient (der Erfolgsfaktor für mehr Wettbewerbsfähigkeit) und können exzellenten 4-Farb-, Sonderfarb- und Effektdruck. Roboter kümmern sich ums Umschichten der Druckerzeugnisse von den Stanz- oder Falzmaschinen auf Paletten. Das war beeindruckend.
Doch das Hauptthmema des Abends war die interne Kommunikation. HEIDELBEG lud nach dem Rundgang zu einem stärkenden Snack ein. Dann starteten Impulsvorträge und eine Podiumsdiskussion. Das zentrale Takeaway: Effizienz ist bei der internen Kommunikation zwar auch wichtig, denn sie findet in Wirtschaftsbetrieben statt. Doch viel wichtiger ist und bleibt der persönliche Austausch mit den Faktoren Respekt, Anerkennung, soziale Zugehörigkeit, Kompetenzzuweisung etc. – im Zusammenspiel mit den passenden Informationskanälen von der gedruckten Zeitung, der Mitarbeitenden-App bis zu Townhalls.
Die Serie an Impulsen startete der PR-Berater und Experte für interne Kommunikation Michael Hein aus Hamburg. Er appellierte an die Kolleginnen und Kollegen, dass bei jeglicher Kommunikation die interne Kommunikation schon bei der Planung von Kampagnen berücksichtigt werden sollte. In der Praxis würde der interne Informationsfluss noch zu oft vernachlässigt.
Florian Pitzinger, Head of Group Communication und Member of ExCom bei HEIDELBERG, sagte, dass die Basis der internen Kommunikation die Durchdringung der Meldungen in der Belegschaft ist. Deshalb hat HEIDELBERG die gedruckte Mitarbeitendenzeitung wieder eingeführt – mit einigem Erfolg. Das bedeutet: Es gab Feedback, und Mitarbeitende selbst bieten Themen an. Im späteren Gespräch wünschte er sich, dass der Wert der internen Kommunikation auch von der Businessseite stärker erkannt und als Erfolgsfaktor wahrgenommen wird. Beteiligung und Kompetenzzuweisung durch Kommunikation können die Motivation und damit die Produktivität eines Unternehmens steigern.
Hier schloss Prof. Dr. Felix Krebber an, Professor für Unternehmenskommunikation an der Business School Pforzheim: Interne Kommunikation ist ein Führungsinstrument mit allen Funktionen bis zum Controlling. Es hilft dabei, dass die Unternehmensstrategie von der Belegschaft verstanden wird und dass alle für die gleiche Sache arbeiten.
Das ist nicht ganz so einfach, wie Melissa Wittemann von Commha Consulting ausführte: Strategien aktivieren ist harte Arbeit. Sie ist dem Aufruf in der Einladung zum Event gefolgt und hat als „Special Guest“ einen Impuls gegeben: Persönliche Gespräche, Fokusgruppen und Arbeitskreise sind neben den üblichen Kommunikationskanälen wichtig, um die Strategie zu aktivieren – durch Teilhabe und Wertschätzung durch Zuhören.
Im Wandel bleibt zwischenmenschliche Kommunikation die Top-Maßnahme, denn sie kann die Nähe herstellen, die kein Magazin, keine Grafik und kein Text herstellen kann. Doch auch hier ist die gute Umsetzung entscheidend.
In der Diskussion wurde anschließend deutlich: Nicht nur wird die interne Kommunikation von den Geschäftsführern zu wenig als Führungsinstrument genutzt, sondern es resultiert aus der geringen Wertschätzung auch ein Ressourcenmangel: Nur wenige Unternehmen investieren wirklich in interne Kommunikation und Change – oft muss das Thema „mitgemacht“ werden. Wertschätzung und Motivation sehen anders aus.
Fortsetzung folgt.
Ein großer Dank geht an HEIDELBRG und alle Beteiligten!
Die Teilnehmenden im „Home of Print“. Im Print Media Center von HEIDELBERG sind alle aktuellen Druckmaschinen der Firma zu sehen – von Toner bis Inkjet, von Offsetdruck bis Flexodruck.